Titelstory – Islam

Ich kann meine Religion nicht den Extremisten überlassen

Etwa vor einem Monat wurde eine der ungewöhnlichsten Moschen der Welt eröffnet - die liberale Moschee in Berlin. Auch der Ort ist einzigartig: die evangelische Gemeinde der Sankt-Johannis-Kirche in Berlin-Moabit stellte ihren wenig genutzten Theaterraum den liberalen Muslimen zur Verfügung. Der Raum, so groß wie ein mittleres deutsches Wohnzimmer, beherbergt jetzt die "Ibn-Rushd-Goethe-Moschee." Mit der Gründerin der Moschee, der türkischstämmigen Rechtsanwältin Seyran Ates, sprach Kirche In-Reporter Berthold Siegmar.

_____________________________________

Österreich – Im Gespräch

Eva Nowotny, frühere Botschafterin in den USA

Als langjährige Kennerin der amerikanischen Politik beobachtet Eva Nowotny die politische Entwicklung in den USA mit Sorge. Der politische Prozess in Washington ist versteinert. Das größte Problem ist die Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump. Er hört auf niemanden und ist sich auch nicht klar über die Langzeitwirkungen seiner Aussagen und Handlungen. Einem Amtsenthebungsverfahren räumt die ehemalige Botschafterin keine Chancen ein, eine Wiederwahl Trumps, für die er bereits Geld sammelt, hält sie für wahrscheinlich. Das Interview führte Brigitte Sauer.

_____________________________________

Deutschland – Zeitgeschichte

Die Geliebte des Kardinals

Skandal oder rührende Tragödie? Kardinal von Faulhabers verdrängte Liebesgeschichte reiht sich ein in die lange Kette von Zölibatsentgleisungen unter Klerikern aller Ränge.

Von Christian Feldmann

_____________________________________

International – Vatikan

Kardinal Müllers Abgang

Bereits im März 2013, als Papst Franziskus das Kirchenregiment übernahm, war für Kirchenreformer ausgemachte Sache, dass der von Papst Benedikt XVI. am 2.Juli 2012 an die Spitze der Glaubenskongregation berufene Hardliner, Gerhard Ludwig Müller, 69, seinen Hut nehmen muss. Doch Franziskus ließ den konservativen Kirchenmann gewähren. Die plötzliche "Entlassung" und Auswechslung Müllers durch seinen mäßig konservativen Sekretär, den Kurienerzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, Jesuit wie der Papst, kam jetzt einem Erdbeben gleich.

Von Walter Axtmann